Bundesweite Demonstration gegen das Frauenabschiebegefängnis in Neuss
Alljährlich findet eine bundesweite Demonstration gegen Abschiebehaft
statt. Es beteiligten sich jeweils Tausende Menschen an den Demonstrationen,
die bislang zu dem Abschiebegefängnis in Büren (Nordrhein-Westfalen)
führten.
Büren steht symbolisch für die rigide Abschiebehaftpraxis
der BRD: es war jahrelang mit 600 Plätzen das größte Abschiebegefängnis,
der Anstaltsleiter wurde der Öffentlichkeit durch diverse Skandale
bekannt und die Gefangenen revoltierten des öfteren gegen die Haftbedingungen.
In Büren ist ein privater Wachdienst für die Ausbruchssicherheit
verantwortlich und umfangreiche Sportangebote sollen die Gefangenen befrieden.
Aber in Nordrhein-Westfalen befindet sich nicht nur Büren, sondern
in Neuss auch das bundesweit einzige Abschiebegefängnis für Frauen.
Die diesjährige Demonstration gegen Abschiebehaft findet deshalb
bewußt in Neuss statt, um die Situation von Migrantinnen zu thematisieren.
Die Spezifik weiblicher Fluchtursachen und der Lebenssituation von Migrantinnen
in der BRD findet in der Asylberatung und der antirassistischen Arbeit
meist wenig Beachtung - eine Ausnahme ist da z.B. die Arbeit der Fraueninitiative
des Flüchtlingsrates Leipzig e.V.
Die Abschiebehaftgruppe Leipzig unterstützt - wie auch schon das
letzte Mal in Büren - das Anliegen der Demonstration und ruft zur
Teilnahme auf. Wir wollen auf der Demonstration unserer Forderung nach
ersatzloser Abschaffung der Abschiebehaft Ausdruck verleihen.
Abschiebehaftgruppe Leipzig
|